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pelops 1,2
PELOPS 1,2 1. Nach der Sage ist Pelops ein Sohn des Tantalos 1 und der Dione 2 oder Euryanassa 2 und damit Lyder oder Phryger. Auch Hermes und eine Kalyke 6 werden als Eltern genannt; nach Schol. Homer Ilias Town. II 104. Seine Gemahlin Hippodameia 1 schenkte ihm die Kinder Atreus, Troizen, Lysidike 1, Pittheus, Letrineus, Skiron 1, Dias 3, Pleisthenes 1, Nikippe / Amphibia, Dimoites, Epidauros, Astydameia 4, Daito, Kopreus 1, Kleonymos, Eurydike 3, Thyestes, Alkathoos 1 und Argeios 7. Die Danaide Astyoche 10 oder die Nymphen Axioche und Danais 3 schenkten ihm den Sohn Chrysippos 1. Korinthos und Sikyon werden auch als seine Söhne genannt. ….. Nach ihm ist der Peloponnes benannt. ….. Sein Name weist ihn aber als Eponym des verschollenen Stammes der Pelopes aus, nach denen die eingewanderten Dorer ihre neue Heimat bezeichneten. Er scheint eine argivische Gestalt zu sein, den die Auswandernden nach Kleinasien mitgenommen und dort angesiedelt haben. Erstmals literarisch erwähnt wird er bei Homer Ilias 2,100f: „………………………………..Fürst Agamemnon erhob sich mit dem Zepter; das hatte Hephaistos kunstreich verfertigt und dem Zeus gegeben, dem waltenden Sohne des Kronos. Zeus übergab es dem Gott des Geleits, dem blitzschnellen Boten. Hermes, der Herrscher, verlieh es dem rossetummelnden Pelops, Pelops wieder dem Atreus, dem Hirten der Völker. Und Atreus hinterließ es im Tode dem herdenreichen Thyestes, dieser jedoch Agamemnon, damit er es trage und über zahlreiche Inseln und über ganz Argos als König gebiete. Darauf stützte der Fürst sich und sprach im Kreis der Argeier: ……“ [Homer: Ilias. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 4654 (vgl. Homer-W Bd. 1, S. 24 ff.) (c) Aufbau-Verlag] Homer setzt die allgemeine Kenntnis der Pelops-Sage voraus. …….. Tantalos, der König von Sipylos in Lydien, war ein Sohn der Pluto 2, der „Reichen“, sein Vater war Zeus oder Tmolos 1, der Berggott des gleichnamigen lydischen Berges. Weil der Berg Tmolos reich an Gold- und Silbervorkommen war, galt Tantalos als sehr vermögend. Dadurch erfreute er sich (wie auch heute noch in allen Religionen) der Gunst der Götter und wurde als Sterblicher von Zeus in den Olymp an den Tisch der Götter zum Schmause geladen (= Privataudienz). Tantalos aber, primitiv, zeigte sich dieser Gunst unwürdig. Er stahl den Göttern Nektar und Ambrosia, die Götterspeise, und schenkte sie Freunden. Er gab am Göttertisch Erlauschtes an die Menschen weiter und wollte so die Geheimnisse der Unsterblichkeit verraten. Zudem forderte er von Zeus „ein Leben wie die Götter“, eine gottlose Anmaßung. Bei einem der göttlichen Gelage auf dem Olymp sprach Tantalos eine Gegeneinladung aus. Dankend nahmen die Göttlichen an. Fröhlich und scherzend erschienen sie am vereinbarten Tag im Palast des Tantalos in Sipylos. Tantalos jedoch, in der Absicht die Weisheit der Götter zu testen, schlachtete seinen Sohn Pelops 1 und setzte den Olympiern, als sie an der Tafel Platz nahmen, den mit Gemüse zu einem Eintopf gekochten Jugendlichen vor. Demeter, in Gedanken versunken, weil ihre Tochter Persephone verschwunden war, aß ahnungslos ein Schulterblatt. Die anderen erkannten sofort den grauenhaften Frevel und waren heillos entsetzt. Rhea, die große Göttin, gnädig, setzte Pelops wieder zusammen. Nur – ein Schulterblatt fehlte, Demeter hatte es ja irrigerweise verspeist. Sie gab Hephaistos, dem Handwerker, ein Stück Elfenbein und den Auftrag sofort ein Schulterblatt zu schnitzen und einzubauen (1. Prothese, dadurch wurde Hephaistos zum Gott der Prothesenhersteller). Der Göttliche schuf ein Neues, ein Steriles, und setzte es dem Zusammengesetzten ein. Komplikationen wurden keine überliefert. Hermes hauchte ihm neues Leben, oder, wie man auch erzählte, er lebte noch, weil Klotho, nur sie schneidet den Menschen den Lebensfaden ab, seinen Tod noch gar nicht beschlossen hatte. So frisch zusammengesetzt entstieg Pelops dem Kochtopf und mit diesem neuen Schulterblatt - Ovid met. 6,404ff: „………………………..als er das Kleid von dem Busen Wegzog, Elfenbein ließ sehn an der linken der Schultern. Die war früher, zur Zeit der Geburt, gleichfarbig der rechten Schulter und auch von Fleisch. Bald, heißt es, zerstückt von dem Vater, Wurden die Glieder vereint von den Göttern, und alles das andre Fanden sie, aber das Stück, das zwischen dem Arm und dem Hals ist, Fehlete. Elfenbein ward an des verlorenen Teiles Stelle gesetzt und dadurch Pelops geheilt und gerettet.“ [Ovid: Verwandlungen (Metamorphoses). Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 12737 (vgl. Ovid-W Bd. 1, S. 143) (c) Aufbau-Verlag] Jetzt war er schöner denn je, schon männlich und dennoch noch lieblich in seiner Jugendlichkeit – unwiderstehlich, Poseidon hat sich auf der Stelle in ihn verliebt. ............... Erklärender Einschub: Die Menschen der Urzeit haben alles nur Erdenkliche in Göttliche oder Menschen personifiziert: Die Liebe wurde zur Göttin Aphrodite, die Erde zur Gaia, das Meer zu Poseidon u.s.w. Ebenso die Halbinsel Peloponnes, sie wurde zum Prinzen Pelops. Auf Grund ihrer Form hat diese Halbinsel im Verhältnis zu ihrer Fläche überdurchschnittlich viel Küste, also wird sie, personifiziert zum schönen Jüngling, vom Meer, personifiziert zum Poseidon, überdurchschnittlich viel umspült, „geliebt“, und mit Fischreichtum und Naturschönheit beschenkt. Dieser Umstand gibt der dichterischen Phantasie enorm viel Spielraum, speziell dann, wenn menschliche Verhaltensweisen in diese Personifizierungen hineinreflektiert werden. Wenn Pelops nun bei Pindar Olympische Ode 1,3 den Poseidon mit den Worten „Höre mich, Poseidon, wenn jemals du Freude durch meine Liebe erfuhrst und durch meine süßen Gaben .....“, oder, nach neuerer Übersetzung von Eugen Dönt, „Wenn die lieblichen Gaben der Kypris Dank im Gefolge haben, ..“, um etwas bittet und Poseidon der Bitte entspricht, „Dank abstattet“, dann wird gleichgeschlechtliches männliches Gedankengut in dichterischer Freiheit in die Götterwelt reflektiert und heute meistens, gemäß unseren vereinfachenden und deformierten Denkformen, leider, als aktive Homoerotik oder Päderastie aufgefasst und missverstanden. Tatsächlich handelt es sich um die Legitimierung des eigenen Sexualverhaltens durch eine Reflektierung in die Götterwelt. .............. In früheren dichterischen Versionen wird Tantalos, der ruchlose Mörder seines Sohnes und Frevler, - von Zeus auf der Stelle in den Weltraum geschleudert und kreist dort unter der steten Bestrahlung der Sonne. Bei späteren, auch bei Homer Odyssee 11.582ff, warf er ihn in den Hades. Bis in alle Ewigkeit muss er dort Höllenqualen erleiden. „Die Qualen des Tantalos“: Er steht bis zu den Knien im Wasser, aber immer wenn er seinen brennenden Durst löschen will versickert das kühle Nass und er steht auf nackter schwarzer Erde. Vor ihm hängen die schönsten Früchte und stehen die herrlichsten Speisen, aber immer wenn er hungrig danach greift entschwinden sie und über ihm hängt an einem hauchdünnen Faden ein riesiger Stein, jederzeit bereit herunterzufallen und ihn zu zerschmettern. Man erzählt aber, dass, als Orpheus im Hades himmlische Gesänge erklingen ließ um seine über alles geliebte Eurydike in das Leben zurückzuführen, und alle Höllengeister von der herrlichen Musik entzückt und leicht entrückt waren, Tantalos einmal ein Schinkenbrot erwischt habe. Sein Grab sah Pausanias 2,22,3 am Sipylos und bezeichnete es als „bemerkenswert“. ….. Nach Tantalos Tod wurde Pelops König von Lydien, wurde aber von Tros 1, dem Enkel des Dardanos 1 vertrieben. Der schöne Jüngling, als politisch Verfolgter herumirrend, hörte von der Schönheit der Hippodameia 1, der Tochter des Königs Oinomaos 1 von Pisa. Beflügelt von seiner Phantasie fühlte er ein heißes Verlangen, verließ sein Land und reiste nach Pisa (diese legendäre Stadt ist dichterische Erfindung, angelehnt an Pisatis, eine Landschaft im elischen Bereich). König Oinomaos hatte aber verkündet, dass, wer Hippodameia zur Frau und dazu das Königreich haben will, gegen ihn im Wagenrennwettkampf siegen müsse. Er selbst war nämlich, so erzählte man, in seine Tochter verliebt. Einige erzählten gar, er stille schändliche Gelüste. Jedenfalls war er nicht bereit sie herzugeben. Viele kamen schon und baten um die Hand der Hippodameia. Doch alle verloren das Wettrennen, denn Oinomaos besaß, Geschenke seines Vaters Ares, die Pferde Psylla, „der Floh“, und Harpinna, „die Raffende“, Pferde die schneller waren als der Wind, und Waffen die ihn unbesiegbar machten. Die so betrogenen Freier verloren jeden Wettkampf mit dem Vater. Und Oinomaos, grausam, ließ sie auf der Stelle köpfen. Mit den blutigen abgeschlagenen Köpfen schmückte er den Eingang seines Palastes. Zweiundzwanzig vertrocknete Köpfe blickten auf jeden der ankommenden Besucher. Nach Pausanias 6,21,10f u. a. waren es die Köpfe von Marmax, Alkathoos 2, Sohn des Porthaon, Euryalos 3, Eurymachos 3, Krotalos, Akrias, auch Akrokomos genannt, vermutlich Lakedaimonier und Gründer von Akriai, Kapetos, Lykourgos 6, Lasios, Chalkodon 3e, Trikolonos 2, ein Nachkomme des Heros Trikolonos 1, des Sohnes von Lykaon 3, Aristomachos, Prias, Pausanias 6,23,11, Pelagon 4, Aiolios, Kronios, Erythras und Eioneus. Nach Schol. Pindar Ol. 1,127b auch noch Hippomedon 8, Hippostratos 2, Hippothoos 7 und Automedon 2, Hesiod frg. 158 K. Als der junge und heiß verliebte Pelops vor den Palast des Oinomaos trat erschrak er angesichts dieses grauenvollen Hausschmuckes fürchterlich. Panische Angst erfasste ihn. In seiner Not bat er Poseidon, der alte Meeresgott liebte ja den jungen Pelops und es war noch Dank abzustatten für am Strand erwiesene Gunst, um Hilfe. Der Gott des Meeres gab ihm gerne einen goldenen Wagen und geflügelte Rosse. Trotz dieses göttlichen Geschenkes war Pelops in Sorge. Er erschlich sich das Vertrauen des Hermessohnes Myrtilos, des Wagenlenkers des Oinomaos, und versprach ihm im Falle der tatkräftigen Hilfe das halbe Königreich und eine Nacht im Bett der Hippodameia. Der verschlagene Myrtilos willigte ein und ersetzte beim Wagen seines Herrn die eisernen Achsnägel durch Nägel aus Wachs (Der Moment vor dem Start ist auf dem Fries des Ostgiebels des Zeustempels in Olympia, aber ohne Myrtilos, dargestellt. Im Nationalmuseum in Damaskus befindet sich ein wunderschönes Pelops / Myrtilos – Mosaik.). Nach kurzer rasender Wettfahrt lösten sich die Räder vom Wagen des Oinomaos, er kam zum Sturz, der Wagen des Königs zerbrach – und die windschnellen Pferde schleiften den Gestürzten zu Tode. Hephaistos entsühnte Pelops von diesem hinterlistigen Mord. Der göttlich Gereinigte heiratete glücklich Hippodameia und erhielt das Königreich Pisa. Hermes erschien im Auftrag des Zeus und brachte ihm den heiligen Stab. ….. Erklärender Einschub: Ursprünglich, in frühesten Zeiten, wurde Agamemnon als eigenständiger Heros und Gott chthonischen Charakters in verschiedenen Orten der Peloponnes und Boiotiens in der Form eines hölzernen Stabes verehrt - Priester brachten ihm täglich Speiseopfer dar. In der Jahrhunderte später entstandenen Sage der Tantaliden wurde er zu einem der Enkel des Pelops personifiziert, entgöttlicht, zum Menschen gemacht und genealogisch eingebaut. Dieser geheiligte Holzstab wurde später mit dem Zepter Agamemnons, Ilias 2.100, gleichgesetzt: „ …. da stand der mächtige Fürst Agamemnon Auf, das Zepter haltend, das mühsam Hephaistos gefertigt; Aber Hephaistos gab es dem Herrscher Zeus, dem Kroniden, Zeus aber gab es dann dem Geleiter, dem Töter des Argos; Hermes, der Herr, aber gab es dem Pelops, dem Rossebezwinger; Pelops gab es dem Atreus wieder, dem Hirten der Völker. Atreus ließ es sterbend dem herdenreichen Thyestes, Aber Thyestes ließ es zu tragen dem Agamemnon, Daß über viele Inseln er herrsche und über ganz Argos. Darauf stützte er sich und sprach so zu den Argeiern: …..“. Aus diesem ‚Urzepter‘, einem Holzstab, entwickelten sich die Zepter der König- und Kaiserreiche späterer Kulturen. Heute sind sie in unseren Museen zu bewundern; z. B in der Schatzkammer in Wien und im Louvre (Vergleiche aber mit den Insignien der Herrscher noch früherer Kulturen. Der Krummstab der Pharaonen setzt sich z. B. im Stab der Bischöfe fort; ebenfalls Symbol der Macht der Beherrscher der Herden wie bei Homer: „Atreus …, dem Hirten der Völker“. Speziell bei königlichen Zeremonien in England, aber auch in anderen noch existierenden Königreichen wird das Zepter heute noch als Symbol der Macht verwendet – Zeus hat es überreicht, kein christlicher Gott, Agamemnon lebt ! (Noch im 2. Jh. n. Chr. bewahrten die Chaironeer in ihrer Stadt ein Stück Holz auf, das sie Speer nannten und von dem sie sagten, dass es das Zepter des Agamemnon sei. Sie verehrten es als ihr höchstes Gut und opferten ihm täglich; Pausanias 9,40,11f.) ….. Die getrockneten Köpfe jener jungen Männer, die als Freier der Hippodameia das Wagenrennen gegen ihren Vater und damit das Leben verloren, ließ Pelops mit allen Ehren bestatten. Als Myrtilos seinen Preis einforderte, lud ihn Pelops zu einer Flugfahrt mit seinen geflügelten Pferden ein. Der hübsche Jüngling freute sich, stieg in den Wagen, höher und höher flogen die Pferde und plötzlich stieß ihn Pelops aus dem göttlichen Gefährt. Der abstürzende Myrtilos verfluchte laut und für alle vernehmbar Pelops und seine Nachkommen, ein fürchterlicher Fluch, „Der Fluch des Myrtilos“. Dann schlug er auf dem Meer auf. Noch heute heißt es, nach ihm benannt, Myrtoisches Meer. Der Leichnam wurde in Pheneos an Land gespült und hinter dem Tempel seines Vaters Hermes bestattet. Schritt für Schritt unterwarf Pelops sowohl militärisch als auch mit Hinterhältigkeit, er täuschte z. B. König Stymphalos mit Freundschaft, ermordete ihn und verstreute seine Gebeine, die gesamte Halbinsel. Als er sie allein beherrschte benannte er sie nach sich selbst – Peloponnes. ….. Die Dichter schrieben Hippodameia und Pelops viele Kinder zu, dem Pelops auch einen Sohn Chrysippos 1, den ihm die Nymphe Astyoche 10 / Danais 3 zur Welt brachte. Einige seiner Töchter verheiratete Pelops mit den Söhnen des Perseus (Erstauflage des A.E.I.O.U.), einige seiner Söhne waren Eponyme von Städten, am meisten von allen liebte er aber den Chrysippos, den Sohn der Nymphe. ….. Über diesen Chrysippos entstand eine Verbindung mit dem Sagenkreis des Oidipus: Als Laios 1, der Sohn des Königs von Theben, ein Jahr alt war verlor er seinen Vater und Lykos 6 übernahm für ihn die Regentschaft. Während Amphion und Zethos zum Kampf gegen Lykos rüsteten, brachten die Thebaner den Knaben Laios zum König Pelops auf den Peloponnes in Sicherheit. Zum Jüngling herangewachsen verliebte er sich in den außerehelichen Sohn seines Gastgebers, den schönen Knaben Chrysippos 1, missbrauchte ihn und entführte ihn nach Theben. Die Thebaner duldeten diesen Raub. Hera war erzürnt, weil der Knabe eine Ehefrau ersetzte; später schickte sie die Sphinx dafür. Auch Apollon war erzürnt, in seinen göttlichen Bereich fiel der Schutz der Mädchen und Knaben. Pelops zog mit einem Heer nach Theben, befreite seinen Sohn und verfluchte Laios und die Thebaner: Kinderlos soll Laios bleiben, sollte er einen Sohn haben, so soll er von diesem getötet werden. Und sollte er Enkel haben so sollen sie auch untergehen, genau so wie die Stadt Theben. Zeus hörte ihn! Viele Jahre später wurde Laios wurde von seinem Sohn Oidipus erschlagen, heiratete seine eigene Mutter und zeugte mit ihr vier Kinder. Und das Geschlecht des Laios ging unter. ….. Hippodameia hasste diesen Knaben und fürchtete, dass Pelops als Nachfolger den Chrysippos und nicht einen ihrer Söhne bestimmen könnte. Sie beauftragte Atreus und Thyestes, ihre ältesten Söhne, den Halbbruder, zu ermorden. Die Söhne gehorchten. Pelops, verbittert, sprach einen Fluch über die Mörder Atreus und Thyestes und ihre Nachkommen und wies sie mit ihrer Mutter Hippodameia aus der Stadt. „Der Fluch des Pelops“. Sie mussten Pisa verlassen. Ihr Schwager Sthenelos, der König von Mykene, bot den Ausgestoßenen an gemeinsam in der Stadt Midea zu herrschen. Doch der Fluch des Myrtilos und der Fluch des Vaters lastete auf ihren Schultern. …….. Die Olympischen Spiele, deren Neuauflagen wir alle vier Jahre erleben, wurden als Leichenspiele des Pelops für Oinomaos eingeführt und später für Pelops selbst abgehalten. Sein Grab, das Pelopion, nennt Pindar, Olympische Oden 1, 90: „Nun aber wird er durch herrliche Totenopfer geehrt, er ruht am Ufer des Alpheios, / und sein Grab neben dem Altar, zu dem viele Fremde kommen, wird oft besucht. Aber der Ruhm / aus einem Sieg bei den olympischen Spielen in der Bahn des Pelops leuchtet weithin. / Dort kämpft die Schnelligkeit der Füße / und die Kräftigkeit der Anstrengung, die alle Mühen bezwingt. / Wer hier siegt, kann das übrige Leben / süße Ruhe haben / um Kampfpreise.“ ….. Die Gebeine des Pelops wurden nicht nur verehrt, sie erhielten auch Bedeutung: Als der Krieg in Troia nicht enden wollte, verkündeten die Seher, dass zum endgültigen Sieg der Achaier ein Knochen des Pelops und der Bogen des Herakles nach Troia gebracht werden müssen (heute nennt man das die psychologische Kriegsführung). Man überführte aus Pisa ein Schulterblatt, Philoktetes brachte den Bogen des Herakles. Nach dem Sieg der Achaier und dem Untergang Troias erlitt das Schiff mit dem Knochen des Pelops Schiffbruch. Jahre später zog der Fischer Damarmenos ein übergroßes Schulterblatt eines Menschen aus dem Meer und vergrub es im Sand. Schließlich ging er nach Delphi und fragte das Orakel was er mit dem Schulterblatt tun solle und von wem es sei. Zufällig waren Elier anwesend und baten um Hilfe gegen eine pestartige Krankheit. Die Elier erhielten den Auftrag den Knochen des Pelops wieder nach Elis zu bringen, dem Fischer sagte das Orakel, wem er das Schulterblatt zu geben habe. Als Dank setzten die Elier den Fischer Damarmenos und seine Nachkommen als Bewacher der Gebeine des Pelops ein; Pausanias 5,13,4ff. Sein Zepter, sein Schwert und sein Rennwagen wurden in Olympia als Reliquien aufbewahrt und verehrt. 2. Sohn von Kassandra 1 und Agamemnon. Als Agamemnon nach der Zerstörung von Troia nach Mykene zurückkehrte, brachte er die Kriegsbeute Kassandra und die mit ihr gezeugten Zwillingssöhne Pelops 2 und Teledamos 2 mit. Klytaimestra, die Gattin des Agamemnon, erschlug Kassandra. Aigisthos, der Liebhaber der Klytaimestra, erdolchte die kleinen Buben. Sie wurden in Mykene bestattet; Pausanias 2,16,6f.