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iason
IASON Sohn des Aison und der Alkimede 1; die Schriftsteller gaben seiner Mutter auch die Namen Polymede, Polymele 1, Alkimede 1, Arne, Skarphe, Rhoio, Amphinome 1 und Polypheme. Apollonios von Rhodos 1,228ff: „Soviel waren um Jason beratende Helfer versammelt; Minyer wurden die Helden von ringsum wohnenden Nachbarn Allegesamt genannt, weil sich die meisten und besten Rühmten, daß sie entstammten dem Blute von Minyas' Töchtern, Wie ja den Jason selber Alkimede, Klymenes' Tochter, Aus des Minyas' Stamm als seine Mutter geboren.“ [Apollonius von Rhodos: Die Argonauten. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 918 (vgl. Apollonios-Argon., S. 9) (c) Sammlung Dieterich Verlagsgesellschaft mbH] Mit seiner ersten Frau Hypsipyle zeugte er die Zwillinge Euenos und Nebrophonos / Thoas 7 / Deipylos 2. ….. Die Schriftsteller gaben Iason und Medeia folgende Kinder (in freier dichterischer Erfindung): Medeios – Pausanias 2,3,9, ihn brachte Medeia nach ihrer Rückkehr nach Iolkos zur Welt. Chiron soll ihn erzogen haben. Medos / Medeios nannte man auch den Sohn, den Medeia mit Aigeus hatte und der mit ihr nach Kolchos zurückkehrte. Eriopis – Von Kinaithon als Schwester des Medeios erwähnt. Polyxenos – Hellanikos nennt ihn als den Sohn, mit dem Medeia aus Athen floh und nach Iolkos zurückkehrte; Pausanias 2,3,8. Mermeros und Pheres – Nach Pausanias 2,3,9 soll Mermeros von einer Löwin zerrissen worden sein. In 2,3,6 berichtet er von einem Grab in Korinth, in dem Mermeros und Pheres, nachdem sie von den Korinthern wegen des Geschenkes der Medeia gesteinigt wurden, ruhen. Apollodor 1,146, Hygin fab. 25, Tzetzes u.a. bezeichnen diese zwei Brüder als die von Medeia erdolchten. Alkimenes / Alkimedes und Tisandros – nennt Diodoros 4,54 die zwei von Medeia erdolchten und im Heraion von Korinth bestatteten Söhne des Iason. Thessalos – Diodoros 4,54f nennt noch Thessalos als ein Zwillingsbruder des Alkimenes / Alkimedes. Er soll der Erdolchung entronnen und nach Iolkos geflüchtet sein, wo er nach dem Tod des Akastos König wurde und dem Land seinen Namen gab. Argos – Ptolemaios nennt ihn einen Liebling des Herakles, der aus Liebe zu ihm dem Iason folgt, die Argo baut und sie nach ihm benennt. Sieben Töchter und sieben Söhne – Parmeniskos erzählt, die Korinther hätten vierzehn Kinder des Iason gesteinigt. Diese Zahl ergibt sich durch die sieben Knaben und sieben Mädchen, die jährlich im Tempel zur Ehre der ermordeten Kinder der Medeia und des Iason Dienst versehen mussten. Iason wird u.a. auch als Vater von Atalanta B, mit Klymene 4 als Mutter, bezeichnet. In Arkadien erzählt man von einem Sohn Apis 6c aus Pallantion, der von Aitolos bei den Leichenspielen für Azan irrtümlich getötet wurde; Pausanias 5,1,8. …… Iason 1 ist ein thessalischer Heros aus Iolkos und Teilnehmer an der kalydonischen Eberjagd. Aison, der Vater des Iason, hätte als ältester Sohn des Kretheus die Herrschaft über Iolkos übernehmen sollen. Aber Pelias 1, sein Halbbruder, Sohn der Tyro und des Poseidon, vertrieb ihn vom Thron und beherrschte das Land. Aison blieb in Iolkos, lebte aber mit seiner Frau Alkimede 1 (auch Polymede, Polymele und andere werden genannt) in höchster Gefahr. Als Alkimede von einem Sohn Iason entbunden wurde, erklärte man das Kind sofort für tot und veranstaltete Leichenspiele. Tatsächlich wurde es aber versteckt und zu dem weisen Kentauren Chiron gebracht, um es vor dem mörderischen Usurpator Pelias in Sicherheit zu bringen. Chiron zog das Kind auf und lehrte es all die wichtigen Eigenschaften, die ein zukünftiger Herrscher braucht. Seine Jünglingsjahre verbrachte Iason am Hofe des Königs Kreon in Korinth, mit dessen Tochter Glauke (Kreusa) ihn eine tiefe Freundschaft verband. Pelias, der Usurpator, regierte, lebte aber in Angst. Ein Orakel hatte ihm verkündet, dass ein Aioide, ein Mann mit nur einem Schuh, ihm den Tod bringen werde. Zudem erschien ihm in einem Traum der Geist des Phrixos und verlangte von ihm, dass er die Seele des Phrixos und das Goldene Vlies von Kolchis zurückbringen muss. Iason, inzwischen ein schöner junger Mann, machte sich auf den Weg nach Iolkos, um von Pelias das seinem Vater zustehende Königreich zurückzuverlangen. Plötzlich saß neben einem wilden Gebirgsbach eine alte runzelige Frau vor ihm. Tatsächlich war es die verwandelte Hera, die erproben wollte, ob Iason der richtige Mann für ihren Racheplan an Pelias 1 sei. Pelias hatte nämlich Sidero, die zweite Frau seines Großvaters, im heiligen Bezirk der Hera, obwohl sie sich an ein Asylon, einen geheiligten Ort am Altar der Hera klammerte, getötet. ..... ( Asylon – ASYL: Der frühetruskische Gott Asylius. In seinem Tempel auf dem Kapitol in Rom durften noch im 4. Jh. nach Chr. Schutzsuchende nicht behelligt werden. Später übernahmen die kath. Kirchen die Funktion der Schutz gebenden Orte in griechischen Tempeln und der Asyliustempel im römischen Reich, heute die gesetzgebenden Organe der Staaten mit Kultur.) ..... Zudem missachtete Pelias die Ehrungen die der Göttin zukamen. Diese zwei Frevel mussten eine Bestrafung durch Hera – DIE RACHE DER HERA – nach sich ziehen. Hera entwickelte einen Plan, bei dem die Argonautenfahrt und die Liebe Medeias zu Iason Bestandteile und die Ermordung des Pelias durch Medeia das Ziel war. Die runzelige Alte bat Iason sie an das andere Ufer zu bringen. Er hob sie sanft auf seine Schultern und trug sie durch das reißende Wasser. Dabei verlor er, verursacht durch Hera, denn es war Teil ihres Racheplanes, einen Schuh. Lächelnd bedankte sich die Göttin. Notgedrungen setzte er mit nur einem Schuh seinen Weg fort. Pherekydes von Athen weiß von der ´alten runzeligen Hera` nichts und schreibt im F 105: „Pelias wollte dem Poseidon opfern, und er hatte zuvor verkündet, daß alle anwesend sein sollen. Das waren sowohl die anderen Bürger als auch Jason. Der war gerade in der Nähe des Anauros-Flusses mit Pflügen beschäftigt, er durchquerte aber den Fluss ohne Sandalen; nachdem er ihn aber durchquert hatte, bindet er (eine Sandale) unter den rechten Fuß, den linken aber vergisst er. Und so kommt er zum Opfermahl. ….“ (Otto Lendle: Einführung in die griechische Geschichtsschreibung. Darmstadt, Wiss. Buchges., 1992) In Iolkos wurde das Fest des Poseidon, des Vaters des Pelias gefeiert. Iason betrat die festliche Stadt und wurde wegen seiner Schönheit bewundert und wegen dem fehlenden Schuh belächelt. Man berichtete dem König. Pelias sprang sofort von seinem Wagen, eilte zu dem jungen Mann und fragte ihn wer er sei. Iason stellte sich vor und verlangte, unerschrocken, den ihm zustehenden Thron von Iolkos. Pelias erschrak: Iason, ein Aloide, ein Mann mit nur einem Schuh – sein Todbringer! Pindar Pythien 4,93ff: „Er stutzte aber gleich, als er erspähte den wohlbekannten Schuh am rechten Fuß allein. Hehlend aber im Gemüte die Furcht, sprach er zu ihm: »Welches Land, o Fremdling, rühmst du als dein Vaterland? Und wer von den niedriggeborenen Menschen hat dich entsandt aus grauem Leibe? Sage, ohne sie mit abscheulichen Lügen zu beflecken, deine Abkunft!« Ihm aber erwiderte jener stolz mit freundlichen Worten also: »Ich sage, ich werde die Lehre Chirons bringen (üben). Von seiner Grotte nämlich komme ich heim von Chariklo und Philyra, wo des Kentauren reine Töchter mich aufgezogen. Zwanzig Jahre habe ich vollendet, weder ein Werk noch unwürdiges Wort ihnen gesagt und bin jetzt gekommen nach Haus, um zurückzugewinnen die Herrschaft meines Vaters, die geübt wird nicht nach Fug, welche einst Zeus hat erteilt dem Fürsten Aiolos und seinen Kindern als Ehrenamt. Ich erfahre nämlich, Pelias habe sie wider Recht - seinem schnöden Sinn folgend - geraubt mit Gewalt meinen rechtmäßig herrschenden Eltern. Die, kaum als ich zuerst gesehen das Licht, fürchteten des übermütigen Fürsten Frevelsinn und machten wie für einen Gestorbenen dunkle Trauer im Haus mit Wehklagen der Weiber und sandten mich heimlich weg in purpurnen Windeln, nur der Nacht noch mitteilend den Pfad, und haben mich zu erziehen dem Kroniden Chiron gegeben. Aber die Hauptsache von diesen Geschichten wißt ihr jetzt. Doch meiner weißberittenen Väter Palast, ihr edlen Bürger, zeigt mir nun deutlich! Denn Aisons Kind bin ich als Einheimischer, nicht in fremdes Land Anderer gekommen; das göttliche Halbtier aber rief mich Iason mit Namen.« So sprach er. ….“ [Pindar: Pythien. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 9357 (vgl. Pindar-D, S. 90 ff.) (c) Insel-Verlag] ….. Aus Angst vor Zeus, er war der Überwacher der Gastfreundschaft, wagte es Pelias nicht sofort mit Gewalt gegen Iason loszugehen. Mit geheuchelter Freundlichkeit begrüßte er ihn und fragte ihn, was er tun würde, wenn ein Orakel ihm verkünden würde, dass ein bestimmter Bürger ihn töten wolle. Iason antwortete: „Ich würde ihm befehlen, das goldene Vlies zurückzuholen.“ Der König nahm ihn beim Wort und befahl ihm, genau das zu tun. ….. Nach Pindar (4. Pythische Ode, 5. Jh. V. Chr.) kam Iason nach Iolkos und lud seine beiden Onkel Amythaon und Pheres und ihre Söhne Melampus und Admetos für einige Tage zu sich ein. Während eines Mahles erklärte er ihnen, dass er Anspruch auf den Thron von Iolkos erhebe. Gemeinsam gingen sie zu Pelias und Iason fordert den Thron und das Zepter der Stadt. Pelias lächelte und versprach ihm die Königswürde, nur, und er erfand eine Geschichte: Das Orakel habe ihm einen verwirrenden Traum gedeutet. Die Götter der Unterwelt seien erzürnt, weil der Geist des Phrixos ungeehrt in einem fremden Land verweilen müsse. Dieser Geist und mit ihm das Goldene Vlies müssten von Kolchis nach Thessalien gebracht werden. Aber er, Pelias, sei bereits ein Greis und viel zu alt für eine solche Aufgabe. Iason solle gehen und mit der heldenhaften Tat der Rückbringung des Geforderten die Götter der Unterwelt beruhigen. Sobald er zurückkomme, so versprach er, werde er ihm die Krone von Iolkos übergeben. ….. Der junge und unerfahrene Iason, wie alle jungen Griechen bestrebt Heldentaten zu vollbringen, sagte in beiden Fällen sofort zu. Er befragte das Orakel in Delphi, lud abenteuerlustige junge Edelleute aus ganz Griechenland zur Mitfahrt ein und ließ ein Schiff bauen. Der beste Schiffbauer dieser Zeit, Argos, baute mit Athenes Hilfe das prächtigste Schiff das es bis dahin gegeben hatte und gab ihm seinen eigenen Namen: Argo. Athene persönlich baute von den Eichen in Dodona ein Stück Holz das sprechen konnte in den Bug des Schiffes ein. Nach vielen Feierlichkeiten bestieg die Mannschaft das Schiff und segelte ab. Obwohl sein eigener Sohn Akastos auf dem Schiff war, erfreute sich Pelias an einem abscheulichen Gedanken: Niemanden von dieser Mannschaft werde ich je wieder sehen. Dass Hera diese sofortige Zusage zur Fahrt dem Iason eingegeben hatte, wusste Pelias genau so wenig wie den Umstand, dass Hera schützend das Schiff begleitete und Athene und Aphrodite ihr ihre Mithilfe zugesagt hatten. .......... DIE FAHRT DER ARGONAUTEN Am Beginn dürfte ein Märchen von einem Helden namens Iason, der auszieht um sich eine Braut und einen Schatz zu holen, gestanden sein. Jahrhunderte vor Homer, er lebte im 9. Jh. v. Chr., dürfte es schon bekannt und zu einem Epos ausgebaut worden sein, denn zu Homers Zeiten war es bereits berühmt. Erstmals wird die Existenz eines Argonauten-Epos in Homers Odyssee 12,69 erwähnt: „Nur ein einziges Schiff fuhr heil auf dem Meer vorüber, Argo, die Allbekannte, als sie von Aietes zurückfuhr. Sie auch hätte es bald an die großen Felsen geworfen, Aber Hera geleitete sie, da Iason ihr lieb war.“ Hesiods Ehoien dürfte einige Episoden enthalten haben, der einzige frühe noch vorhandene Bericht mit einer gewissen Ausführlichkeit ist die 4. Pythische Ode des Pindar (5. Jh. v. Chr), der als Quelle die Ehoien verwendet hat. Sophokles und Herodot erwähnen in ihren Werken nur Episoden des Epos. Die erste und bedeutendste Gesamtfassung der Fahrt der Argonauten schuf im 3. Jh. v. Chr. Apollonios von Rhodos, ein Epos von 5835 Versen. Alle nachfolgenden überlieferten Aufzeichnungen, v. a. von Apollodor, Diodorus Siculus, Ovid und Hygin, berichten nur einzelne Episoden in der Nachfolge der Argonautika von Apollonios von Rhodos. In der Entwicklung des Epos spiegelt sich zudem die milesische Kolonisation von Kolchis im 7. Jh. v. Chr. Die Zahl der Teilnehmer entwickelte sich von 28 überall Genannten bis weiteren 32 dazu erdichteten, weil jede Stadt, jede Region, bestrebt war, über einen ihrer jungen Männer am Heldenruhm der Argonauten zu partizipieren. Mit der zunehmenden Erweiterung des geographischen Horizontes, hin bis zur Donau, der Rhone, dem Rhein und England, wurde auch die Rückkehr der Argonauten geographisch immer phantastischer und rationeller. Mit dem Drama „Das Goldene Vlies“ von Peter Corneille (im Jahre 1660) begann in der Neuzeit das Argonauten-Thema in der Literatur wieder an Bedeutung zu gewinnen und erlebte 1821 mit der gleichnamigen Triologie Grillparzers ( „Der Gastfreund“, die „Argonauten“ und „Medea“) einen ersten Höhepunkt. ........ Als Lektüre empfehle ich von Apollonios von Rhodos die „Fahrt der Argonauten“, übersetzt von Paul Dräger, Verlag Reclam, und die Kurzfassung von Gustav Schwab „Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“, herausgegeben im Jahre 1837. ........ Iason wurde auch in die Geschichte der Insel Lemnos eingebaut: Hypsipyle 1, die Tochter des Thoas 2, und die anderen Lemnierinnen opferten der Aphrodite zu wenig, missachteten sie und wurden dafür von der Göttin mit üblem Geruch bestraft. Die Männer ekelten sich vor ihren stinkenden Frauen raubten als Ersatz in Thrakien junge Mädchen, die sie auf die Insel brachten und mit denen sie ein fröhliches Dasein pflegten. Die Lemnierinnen warteten betrübt ab. Als aber nach zwei Wintern ihre Männer noch immer nicht zu ihren angestammten Frauen zurückkehrten, mehr noch, sich auch nicht mehr um ihre ehelichen Kinder kümmerten, beschlossen sie, diese Ersatzfrauen mit ihren Bastarden und alle Männer der Insel umzubringen und einen reinen Frauenstaat unter dem Schutz der Hera zu gründen. Beschlossen, getan! ....... Einige Jahre später legten die Argonauten auf ihrer Fahrt nach Taurien auf Lemnos an. Die Frauen ergriffen die Waffen, um ihre Insel vor den vermeintlichen Angreifern zu verteidigen, aber Iason schickte Aithalides, dem sein Vater Apollon ein „unvergängliches Gedächtnis“ verliehen hatte, als Herold zu Hypsipyle, der Königin der Insel, um Frieden anzubieten. Er stimmte sie milde und kehrte zu seinen Kameraden zurück. Als Königin dieses Frauenstaates versammelte Hypsipyle die Frauen der Insel um sich und verkündete, dass die Männer ihre Geschenke abliefern, aber die Stadt nicht betreten dürfen. Ihre Pflegerin Polyxo jedoch, alt, hinkend und mit krummen Beinen, verlangte „im Übermaß“ sprechen zu dürfen. Eindringlich warnte sie vor der Zukunft. Wie sollen die lemnischen Frauen, jetzt im besten Alter, leben wenn sie selbst alt und dann ohne Nachkommen sind. Wer soll die Ochsen einspannen, die Felder umpflügen, die Ernte einbringen, wenn nicht ein neues Geschlecht, dann, wenn sie „ins verhasste Alter gekommen“ sind. Apollonios von Rhodos, Argonautika, 1. Buch 693ff: „ .... „ Die Rüstigen aber fordere ich auf, das im Ganzen zu bedenken; denn jetzt liegt noch Abwehr bereit zu eueren Füßen, falls ihr die Häuser und euere ganze Beute und die Sorge um die prangende Stadt den Fremden anvertraut.“ So sagte sie; und der Versammlungsplatz füllte sich mit Lärm, denn ihnen gefiel die Rede.“ Auch der Königin. Sofort schickte sie Iphinoe zum Schiff mit dem Auftrag, alle Männer in die Stadt einzuladen, „.....falls ihr in guter Absicht gekommen seid.“. Iason kleidete sich in seinen purpurnen Prinzenmantel und betrat als erster der Mannschaft die Stadt. Hypsipyle empfing ihn im Palast, schlug vor der Schönheit dieses jungen Mannes die Augen nieder und war entzückt. Sie bot ihm den Thron und ihre Hand an. Iason verzichtete auf den Thron, die Hand nahm er. Wie lange die Argonauten genüsslich für die Zukunft der Lemnierinnen sorgten wird verschieden wiedergegeben, vier Tage, aber auch einige Monate werden überliefert. Herakles, er durfte an den stammeserhaltenden Feierlichkeiten nicht teilnehmen weil er das Schiff Argos bewachen musste, wurde wütend, rief die Männer zusammen und schalt die Schar, Argonautika, 1. Buch 865 – 874: „Unselige, schließt uns das vergossene Blut eines Verwandten vom Vaterland aus? Oder sind wir aus Mangel an Ehen von dort hierher gekommen, weil wir die Frauen unseres Volkes tadeln? Wahrlich, wir werden jedenfalls in keinem guten Ruf stehen, wenn wir uns so lange mit fremden Frauen einschließen. Auch wird durchaus nicht von selbst ein Gott das Vlies nehmen und es uns auf unsere Gebete hin geben. Wir wollen jeder wieder zu seinem Besitz gehen! Diesen aber lasst den ganzen Tag über in den Betten Hypsipyles, bis er Lemnos mit Kindern männlichen Geschlechts bevölkert hat und großen Ruhm erwirbt!“. Die Argonauten gehorchten. Die Frauen umschwärmten wimmernd die Männer und beteten zu den Seligen um eine leidlose Heimkehr der Stammeserhalter. Hypsipyle weinte und blieb mit ihren Kindern Deipylos 2/ Thoas / Nebrophonos und Euenos / Euemos zurück. Der Stamm der Lemnier war gerettet, die Argonauten setzten ihre Fahrt fort. ….. Über das weitere Schicksal des Iason nach der Rückkehr von der mehrjährigen Fahrt der Argonauten gibt es mehrere Versionen: - Er verlässt Iolkos mit Medeia, zieht nach Korinth zum König Kreon 2, bei dem er seine Jugend verbracht hat, verstößt Medeia und will Kreusa (Glauke 5), die Tochter des Kreon, heiraten, um König von Korinth zu werden (lies Medeia, Pelias, Kreusa, Kreon, Aietes). Literaturempfehlung: die Tragödien von Euripides und Grillparzer). - Er veranstaltet die Leichenspiele für Pelias, bleibt in Iolkos und wird von Medeia verjüngt. - Er wandert mit Medeia nach Korkyra aus. - Zwei späte Versionen lassen ihn nach Kolchis zurückkehren, wo er nach dem Tod des Aietes die Herrschaft übernimmt und das Reich durch kriegerische Feldzüge nach Osten erweitert ( = milesische Kolonisierung). Die Liebe zwischen Jason und Medeia: " Unsichtbar durcheilte indessen Eros die graue Luft wie ein wildes Insekt, das sich auf weidende Herden Stürzt; die Hirten nennen es Rinderbremse. Und Eros Spannte den Bogen rasch auf der oberen Schwelle im Vorhof, Nahm einen neuen, schmerzlichen Pfeil heraus aus dem Köcher, Schritt dann über die Schwelle geheim auf hurtigen Sohlen, Lugte scharf umher und schmiegte sich klein und verstohlen Unter Jason, er legte den Pfeil an die Mitte der Sehne, Spannte mit beiden Händen sie straff, und gegen Medea Schoß er den Pfeil; und gleich befiel sie stumme Bestürzung. Er aber eilte hinweg zurück aus dem hohen Palaste Lachend und jauchzend. Der Pfeil stak tief im Herzen der Jungfrau Wie eine sengende Flamme, und immer warf sie auf Jason Ihre leuchtenden Blicke; es schlug das Herz in der Brust ihr Wild in arger Pein, und keinen andern Gedanken Konnte sie fassen, es schmolz ihr Sinn in süßen Gefühlen. Wie wenn ein armes Weib, mit Wollespinnen beschäftigt, Kohlen und glühenden Brand mit Reisig und Spänen beschüttet, Daß sie sich unter dem Dache zur Nacht eine Leuchte bereite, Wenn sie eben erwacht, doch flammt unendliches Feuer Aus dem spärlichen Brand und frißt nun sämtliches Reisig: So im Herzen gedrängt erglühte verderbliche Liebe Heimlich in Medea, auf ihren blühenden Wangen Wechselten Blässe und Röte, doch ohne, daß sie es merkte." [Apollonius von Rhodos: Die Argonauten. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 1041 (vgl. Apollonios-Argon., S. 105-106) (c) Sammlung Dieterich Verlagsgesellschaft mbH http://www.digitale-bibliothek.de/band30.htm ]