eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
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erichthonios 1,2
ERICHTHONIOS 1,2 „Woll-erdig“, „Der Erdaufreißer, Schollenbrecher“. 1. Chthonischer erster, bzw. vierter König von Athen. Sohn des Hephaistos und der Gaia, der Mutter Erde. Auch Atthis, eine Tochter des Kranaos, oder Athene werden als Mütter mit Hephaistos als Vater genannt. ……. Hephaistos näherte sich einst höchst lüstern auf der Akropolis der Göttin Athene. Diese wollte aber – züchtig und Jungfrau – von einem Quicky nichts wissen. Hephaistos jedoch, in höchster phallischen Not ……., jedenfalls spritzten seine Spermien auf einen Oberschenkel der entsetzten Athene (Man erzählt auch, er habe die Frucht seines Körpers direkt auf die Erde gespritzt.). Angeekelt wischte sich Athene mit etwas Wolle die Spermien ab und warf alles auf die Erde, auf die Mutter Erde, denn aus ihr wurde an der befruchteten Stelle Erichthonios, ein Menschenkind, geboren. Man erzählte auch er sei als Schlange aus der Erde gekrochen. Hygin behauptete, er sei halb Mensch und halb Schlange gewesen, auch als Mensch mit Schlangen wurde er dargestellt und später in allen diesen Formen kultisch verehrt. Athene nahm den Knaben auf, legte ihn in ein Kästchen und übergab ihn Aglauros 2 und Herse 1, den Töchtern des Kekrops 1, mit dem strikten Gebot, das Kästchen nie zu öffnen. Freilich öffneten die neugierigen Frauen das Gefäß und erblickten das Baby, Mensch, halb Mensch, halb Schlange, oder nur als Schlange. Jedenfalls erschraken sie fürchterlich, wurden wahnsinnig und sprangen über die Felsen der Akropolis in den Tod; Euripides Ion 21f. 271f. 1427f. Man erzählt auch, zwei Schlangen seien in dem Kästchen beim Kind gelegen und hätten Aglauros und Herse zu Tode gebissen. Jedenfalls zog Athene diesen erdgeborenen Schlangenknaben Erichthonios auf und machte ihn unsterblich. Kaum erwachsen vertrieb er Amphiktyon und wurde sein Nachfolger als König von Athen. Als Priesterkönig stellte er das hölzerne Bild der Athene auf der Akropolis auf, gründete die Panathenäen und veranstaltete als erster Wagenrennen. .…. Erst im 6. Jh. v. Chr. teilten Geschichtsschreiber dieses chthonische Wesen Erichthonios 1 in zwei Figuren auf, in Erichthonios und Erechtheus, seinen Enkel. Ein Pandion wurde dazwischen geschoben der mit Zeuxippe 1 den Erechtheus gezeugt haben soll. Beide Namen, bzw. Figuren standen aber für das gleiche mythische Wesen. Folgende Genealogien der attischen Könige ergaben sich – Herodot: Kekrops 1 - Erechtheus – Pandion - Aigeus. Hygin fab. 48: Kekrops 1 – Erichthonios 1 – Pandion – Erechtheus – Kephalos – Aigeus – Theseus. Hellanikos: Kekrops 1 – Kranaos – Amphiktyon – Erichthonios 1 – Erechtheus – Pandion – Aigeus – Theseus - Menestheus Ein nicht fassbarer Attiker hat die Liste der attischen Könige im 3. Jh. v. Chr. um zwei Personen erweitert, Pandion und Kekrops wurden in je zwei Personen geteilt. Damit ergab sich die ab dem 3. Jh. gültige Genealogie der attischen Könige: Kekrops 1 – Kranaos – Amphikyon - Erichthonios 1 - Pandion 2 / I – Erechtheus - Kekrops 2 - Pandion 2 / II – Aigeus – Theseus – Menestheus (Nicht nur Pausanias dürfte durch diese Aufspaltungen, Kekrops 1 und 2, Pandion 2 / I und 2 / II und Erichthonios / Erechtheus leicht verwirrt geworden sein, siehe Pausanias 1,5,3. Auch Goethe sagte einmal: „Die griechische Mythologie ist ein einziger Wirrwarr.“). ….. Erichthonios 1 / Erechtheus hat noch heute eine Kultgemeinschaft mit Butes, Hephaistos und Poseidon im Erechtheion auf der Akropolis in Athen. Überreste dieses Erechtheion sind noch zu bewundern. Auch auf Münzen war dieser mythische Gottkönig oft abgebildet. 2. Dardanide, Sohn des Dardanos 3 und der Bateia 2, Gemahl der Astyoche 8 oder der Kallirrhoe 3, Vater des Tros. Bei Aischylos ist er Sohn und nicht Enkel des Zeus. Man nimmt an, dass er durch attischen Einfluss in die Königsliste der Troier aufgenommen wurde. Erichthonios war Besitzer von 3000 Pferden und galt als der reichste Mann der Welt. Seine Stuten waren so schön, dass Boreas, der Nordwind, die Gestalt eines Hengstes annahm, um zwölf von ihnen bespringen zu können. Zwölf Hengste, die schneller waren wie der Wind, wurden geboren.