eine gesamtgenealogie der griechisch-mediterranen mythologie
die göttinnen und götter und ihre nachkommen
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ariadne
ARIADNE Tochter des Minos 1 und der Pasiphae, Geliebte des Theseus und Gemahlin des Dionysos mit dem sie viele Kinder zeugte; lies Dionysos >. Ursprünglich war Ariadne eine kretische Vegetationsgottheit und wurde auch Ariagne (überaus heilig) und Aridela (überaus hell) genannt. Ihre Verbindung zu Dionysos ist kretisches Erbe. Ihre Gestalt, ihr Leben und ihr Tod werden in vielfältigsten Geschichten und Varianten erzählt. Als Beispiele zwei der bekanntesten Versionen: Schon bei ihrer Geburt haben die Götter Ariadne dem Dionysos, dem Gott des Weines, als Ehefrau zugesprochen. Bereits als junges Mädchen heiratet Dionysos Ariadne und schenkt ihr zur Hochzeit einen Strahlenkranz, den Aphrodite ihm geschenkt hatte. Als Theseus mit anderen, für den Minotauros bestimmten Opfern nach Kreta kam (warum, siehe Androgeos >), begegnete er im Königspalast Ariadne. Athene, die Schirmherrin Athens, hatte Aphrodite gebeten Theseus zu helfen die unschuldigen Kinder vor dem Gefressenwerden zu bewahren und nach Athen zurückzuführen. Aphrodite beauftragte ihren Sohn Eros mit seinem Liebespfeil in Ariadne die Liebe zu Theseus zu wecken. Eros gehorchte, schoss einen Liebespfeil, Ariadne verliebte sich in Theseus und half ihm mittels eines Wollknäuls aus dem Labyrinth zu entkommen, nachdem er ihren Halbbruder Minotauros getötet hatte. Im Dunkel der Nacht eilten Ariadne und Theseus, gemeinsam mit den zur Opferung vorgesehenen Kindern, zum Hafen. Über Vorschlag der Ariadne schlug Theseus den Schiffen ihres Vaters Minos die Böden durch, um eine Verfolgung zu verhindern. Mit Theseus´ Schiff flohen sie nach Naxos. Aphrodite schenkte dem Liebespaar eine wunderschöne Zeit; bis eines Nachts Dionysos dem Theseus im Traum erschien und ihm erklärte, dass er, Dionysos, bereits der Ehemann der Ariadne sei. Während Ariadne noch schlief verließ Theseus mit den ihn begleitenden Kindern Naxos und kehrte in seine Heimatstadt zurück. Die Götter bestraften Ariadne für den Verrat an ihrem Vater, der Mitschuld am Tod ihres Halbbruders und dem begangenen Ehebruch mit dem Tod. Auch in der folgenden Version bestimmen die Götter Ariadne zur zukünftigen Ehefrau des Dionysos. Als sie ein noch junges Mädchen ist erscheint Theseus unter den gleichen Voraussetzungen, Ariadne verliebt sich in ihn und flüchtet mit ihm nach Naxos. Nach aphrodisischen Wochen verläßt Theseus heimlich die Glückliche und kehrt nach Athen zurück. Ariadne, getrennt von ihrer Heimat, die sie verraten hat, und verlassen von ihrem Geliebten, verzweifelt und bittet die Götter um Erlösung durch den Tod. Da erscheint, noch knabenhaft jung, Gott Dionysos. In ihm ist soeben die Fähigkeit zur seelischen Liebe erwacht und stürmisch verliebt er sich in Ariadne, die, vorerst keusch abwehrend (Bild des Tizian), sich dem Unwiderstehlichen doch ergibt. Die von den Göttern beabsichtigte Ehe wird vollzogen (siehe Villa de Mysteri in Pompei) und als Morgengabe erhält Ariadne den Strahlenkranz. Eine Vielzahl von mythischen Nachkommen beglückten das Paar. ....... Eine der vielen Deutungsmöglichkeiten: Wenn man anstatt des Begriffes Dionysos den Begriff Alkoholismus setzt ergibt sich: Die Götter bestimmen ob ein Mensch Alkoholiker wird oder nicht (Suchtstruktur). Ariadne trank schon sehr früh (Ehe mit Dionysos) und immer wenn sie blau war ‚strahlte‘ sie (Strahlenkranz der Aphrodite – Alkohol erhöht das Bedürfnis nach Zärtlichkeit, unter Umständen bis zum Verlangen nach „dionysische Orgien“ und baut Hemmschwellen ab). Theseus kam, sie verliebte sich in ihn, vergaß, orgiastisch beflügelt, ihre Bindung zur Familie und verließ mit dem Objekt ihrer Begierde die verratene Heimat. Nach einiger Zeit (Wochen der erotischen Glückseligkeit) bemerkte Theseus die Alkoholsucht der Ariadne (Dionysos erklärt ihm, sie ist bereits meine Frau) und verläßt sie heimlich. Ariadne, nun „allein auf der Insel (seelische Einsamkeit)“ Naxos, gepeinigt von Selbstvorwürfen wegen dem Tod ihres Bruders und dem Verrat an ihrem Vater und seelisch gebrochen weil ihr ‚Ein-und-Alles‘ Theseus sie verließ, verfällt endgültig dem Alkohol und stirbt. Ariadnes Trunksucht und der dadurch eingetretene unausweichliche frühe Tod war der Wille der Götter. Die Kernaussage: Ariadne war / Der Alkoholiker ist ein Opfer der Götter. Auch in der zweiten Version bestimmen die Götter Ariadne dem Alkoholismus. Im Gegensatz zur ersten beginnt ihr Alkoholkonsum nicht schon in der Jugend, sondern erst nachdem Theseus sie verlassen hat (in ihrer Verzweiflung bittet sie die Götter um Befreiung vom Schmerz durch den Tod). Jetzt erst erscheint Dionysos, jung, schön, unwiderstehlich. Im vollen Besitz seiner soeben erwachten Liebesfähigkeit begehrt er Ariadne. Sie empfindet seine stürmische Liebe zu ihr als Erlösung = sie wird zur Problemtrinkerin (Bei der eigenwilligen Inszenierung der Richard Strauß-Oper „Ariadne auf Naxos“ bei den Salzburger Festspielen 2001 trank Ariadne ständig Whisky.). Die Suchtstruktur der Ariadne (der Menschen überhaupt) wurde von den Göttern festgelegt. Offensichtlich hatten sie nach dem Tod der Ariadne ein schlechtes Gewissen: Sie nahmen Ariadne in den Olymp auf. Ihren Strahlenkranz versetzten sie an den Himmel: Das Sternbild corona borealis. (Was geschieht mit unseren Sandlern?) …….. In Italien wurde Ariadne als Libera, Gattin des Weingottes Liber, verehrt. INCLUDEPICTURE "http://img.over-blog.com/257x300/1/50/22/38/Erotisme-Art/Art-erotique-3/Carrache-Bacchus-et-Ariane-couleurs.jpg" \* MERGEFORMATINET Ariadne und Dionysos, Agostino Carracci, 1557-1602. Titian, Bacchus and Ariadne. Oil on canvas, c. 1522-23. 5' 9" x 6' 3". National Gallery, London