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alkmene
ALKMENE Normalerweise nennt man sie Tochter des Elektryon 1, des Königs von Tiryns (oder Mykene, oder Mideia) und der Anaxo 1, der Tochter des Alkaios 1. Aber auch Amphiaraos wird als Vater und Eriphyle, sowie die Pelopstöchter Eurydike 3 oder Lysidike 1 werden als Mütter genannt. Gemahlin des Amphitryon und von ihm Mutter von Laonome 2 und Iphikles. Von Zeus wurde sie die Mutter des Herakles, dem Rhadamanthys soll sie noch vier Kinder geboren haben: Erythos, Athymbros, Gortys 4 und Oinopion. ….. Homer Odyssee 11,265ff: „Nach ihr erblickte ich des Amphitryon Gattin, Alkmene, die, vom gewaltigen Zeus in Liebe umfangen, den tapfren, standhaften Herakles einst, den löwenkühnen, geboren.“ [Homer: Odyssee. Dichtung der Antike von Homer bis Nonnos, S. 5730 (vgl. Homer-W Bd. 2, S. 171) (c) Aufbau-Verlag] Diese drei Verse der Odyssee lassen erkennen, dass Homer im 8. Jh. v. Chr. die allgemeine Kenntnis der Sage voraussetzte. ….. Ihr Gemahl Amphitryon war der Sohn des Alkaios 1 und der Hipponome oder Lysidike 1, und war der König von Tiryns. Ursprünglich war er ein thebanischer Heros, der später mit dem argolischen und dem Sagenkreis um Herakles verbunden wurde. ….. Seine Schwester Anaxo 1 heiratete ihren Onkel Elektryon 1 und wurde von ihm Mutter von Alkmene. Als Elektryon bei der Schlacht gegen Pterelaos bis auf einen außerehelichen alle Söhne verlor, übergab er seinem Neffen Amphitryon das Königsamt und dazu seine Tochter als Braut. Bei der Übergabe der dem Elektryon geraubten und von Amphitryon in Elis ausgelösten Rinder, tötete Amphitryon vielleicht unabsichtlich seinen Schwiegervater / Onkel und wurde dafür von dessen Bruder Sthenelos 6 vertrieben. Er ging mit Alkmene zu König Kreon 1 nach Theben, der ihn von der Blutschuld reinigte. Alkmene erklärte aber, dass sie Amphitryon nur dann heiraten werde, wenn er ihre Brüder räche (siehe Elektryon > und Pterelaos >). Der Bräutigam bat Kreon um Hilfe für den Feldzug gegen Pterelaos, bekam sie aber erst, als er mit dem Hund Lailaps das Land von der Plage des teumessischen Fuchses befreite (siehe Kephalos 1 >). ….. Am Abend vor der siegreichen Rückkehr des Amphitryon nahte Zeus Alkmene in der Gestalt des Amphitryon, beschenkte sie mit einem goldenen Becher und einem Halsband und verbrachte mit ihr eine wegen Hochgenuss dreimal verlängerte Nacht. Weil in dieser dreimal verlängerten Nacht der Mond auch dreimal aufgegangen ist, nannte man Herakles, das Produkt dieser Nacht, „triselenos“, „Kind des dreifachen Mondes“. In der nächsten Nacht empfing sie auch von ihrem wahren Mann und bekam so Zwillinge: Von Zeus Herakles und von Amphitryon Iphikles. Als Amphitryon die Wahrheit über das Geschehene erfuhr glaubt er seiner Frau nicht und band sie wegen Untreue auf einen Scheiterhaufen. Das lodernde Feuer wurde aber von einem von Zeus geschickten Gewitterregen gelöscht, worauf Amphitryon Herakles als einen Sohn des Gottes anerkannte (Euripides). ….. Viele Jahre später, nach Beendigung der Dienstbarkeit des Herakles bei Eurystheus, wurde Alkmene verbannt. Nach dem Tod des Herakles flüchtete sie mit ihren Enkeln erst zu Keyx und dann zu Demophon nach Athen. Hoch betagt starb sie in Theben. Hermes entrückt sie im Auftrag des Zeus in die Gefilde der Seligen und legte in ihren Sarg einen Stein, der später in ihrem Heroon verehrt wurde; nach Pherekydes und Antoninus Liberalis 33. In einer anderen Version heiratete sie nach dem Tod von Amphitryon Rhadamanthys und bekam von ihm noch Kinder. Das Grab der beiden wurde in Haliartos verehrt. ….. HYPERLINK "http://www.zeno.org/Literatur/L/Plautus-Amphitryon" \o "Vorlage" MERKURIUS. Die Arbeit wäre mir bisher ganz schön geglückt: Das größte Hindernis vom Tore weggescheucht. Mein Vater mag sie drinnen lieben, ungestört. Wenn dieser Bursche nun zum Herrn Amphitruo Hinauskommt, meldet er, daß hier vom Tore ihn Der Sosia vertrieben habe. Der jedoch Wird glauben, daß er ihn betrüge, nicht hierher Gekommen wäre, wie der Auftrag lautete. Durch Täuschung und durch Mißverständnis will ich so Die beiden und das ganze Ingesinde drin Verwirren bis zu meines Vaters Überdruß An der Geliebten: dann erst soll die ganze Welt Erfahren, was geschehen ist, und Jupiter Alkmene auch versöhnen mit dem Ehgemahl. Zunächst wird gleich Amphitruo gar argen Streit Mit seiner Gattin haben, der Untreue sie Beschuldigen; doch dann beschwichtigt ihm den Streit Mein Vater. [Was ich früher von Alkmene schon Gesagt: Sie wird zwei Zwillingsknaben heute noch Gebären: Einen, ein Neunmonatkind und dann Den zweiten, ein Siebenmonatkind. Der eine stammt Von dem Amphitruo, der jüngere vom Gott. Doch ist der jüngere des Gottes Knabe, ist Der ältere des mindren Vaters. Versteht ihr jetzt?] Der Frau zuliebe läßt mein Vater die Geburt Zusammenfallen, daß die Qual mit einem Mal Erledigt sei, und sie auch nicht in den Verdacht Der Unzucht falle, oder ihr Verkehr vor ihr Geheimgehalten werde. Nein, wie schon gesagt, Amphitruo soll alles wissen. Und – nicht wahr? – Alkmene wird doch sicher nicht beschuldigt, denn Es kommt dem Gotte doch nicht zu, die eigne Schuld Abwälzen lassen auf ein Menschenkind? Doch – Schluß! Die Türe hat geknarrt: Pseudo-Amphitruo Erscheint, mit ihm sein Quasiweib: Alkumena. (Aus Plautus: Amphitruo. In: Die Komödien des Plautus, Band 4, Berlin 1922) Euripides, Alkmene, Drama. G. Klebe, Alkmene, Oper, 1961